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Kleiner Patient Knödel

Heute wollen wir euch von Knödel berichten - ein kleiner Patient, der uns allen sehr ans Herz gewachsen ist.
Der kleine Bolonka-Welpe namens Knödel wurde mit gerade ´mal 10 Wochen aufgrund einer Bissverletzung am Kopf von seiner Haustierärztin zu unseren Spezialisten ins Kleintierzentrum überwiesen. Das Bild, welches sich uns bot, war furchtbar.
Knödel hatte eine offene und stark infizierte Trümmerfraktur des Unterkiefers u. einen Schock.
Wir leiteten sofort alle nötigen Maßnahmen ein, um ihn zunächst zu stabilisieren: Venenzugang, Infusion und ein zusätzlicher Schmerztropf, weitere Medikamente sowie Sauerstoff waren dafür nötig. In der nächsten Runde wurden Knödels Wunden versorgt und die Trümmerfraktur des Kiefers in einer aufwendigen Operation chirurgisch stabilisiert.
Aufgrund der Wundinfektion war eine direkte Verblockung des Kiefers nicht möglich. Knödel musste leider permanent einen kleinen Maulkorb tragen, um ein unkontrolliertes Bewegen des Kiefers zu vermeiden und trotzdem einen Zugang zu den infizierten Wunden zu gewährleisteten.

Da Knödel in den nächsten Wochen keine Nahrung aufnehmen konnte, erhielt er zusätzlich eine Ernährungssonde. So konnten wir sicherstellen, dass alle notwendigen Nährstoffe über eine Flüssignahrung sowie die Medikamente verabreicht werden konnten.
Um Knödels Zustand zu stabilisieren und seine Wunden adäquat versorgen zu können, musste die kleine Fellnase einige Tage in stationärer Obhut bei uns verbringen.
Er war über die gesamte Behandlungszeit ein tapferes und liebenswertes Kerlchen, welches vom ersten Moment an unser aller Herzen erobert hatte. Dank der guten Pflege und natürlich ganz vieler Knuddeleinheiten erholte sich Knödel schnell und alle waren happy.

Doch dann gab es plötzlich Komplikationen …

Kleiner Patient Knödel

Kleiner Patient Knödel

Nach der stationären Versorgung bei uns im Kleintierzentrum wurde Knödel regelmäßig bei uns zur Wundkontrolle und zum Verbandswechsel der Ernährungssonde vorgestellt.
Leider kam es nach einigen Tagen zu einer Wundheilungsstörung des Kiefers. Infolge der Bissverletzung waren bei Knödel einige Zahnanlagen zerstört worden und es kam zum Absterben von Gewebe am Kiefer bzw. Zahnfleisch. Also musste der kleine Knödel nochmals in unseren Zahn-OP.
Das nekrotische Gewebe wurde abgetragen und die losen Knochenteilchen entfernt. Die Wunden wurden kürettiert um die Neubildung von Gewebe anzuregen. Es folgten wöchentliche Wundbehandlungen zur Wundauffrischung und Gewebeaktivierung.
In den Zeiten dazwischen hatten wir auch super Unterstützung durch Knödels Besitzerin, die alle Hinweise und Behandlungsempfehlungen zu Hause vorbildlich umgesetzt hat. Dafür ein dickes Dankeschön.
Unsere Behandlung hatte Erfolg, nach einigen Wochen war alles super verheilt, der Kiefer wieder stabil und die Kunststoff-Implantate konnten entfernt werden. Nun kann er wieder kräftig zubeißen.
Aufgrund des Traumas und der Zerstörung der Zahnanlagen hat Knödel zwar ein paar Zähne weniger, aber dies ist für ihn kein Problem.
Das Futter schmeckt und der kleine aufgeweckte Kerl wickelt alle um die Pfote.
Er war trotz der vielen Behandlungen so tapfer und es war für uns immer so ergreifend, wie Knödel bei jedem Besuch zu uns in die Praxis hereingestürmt ist und sich gefreut hat.

Wenn Milchzähne abbrechen, können Zahnanlagen so stark geschädigt sein, dass sich das bleibende Gebiss nicht normal entwickeln kann. Daher ist es wichtig, bei Welpen und Junghunden auf eine gute Zahngesundheit zu achten.

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